
EGK OL-Weltcup 2025 KO-Sprint
Tino Polsini und Simona Aebersold siegen, Fabian Aebersold läuft auf Platz drei im KO-Sprint
Der KO-Sprint bot noch einmal viel OL-Action zum Abschluss des OL-Weltcupfinals in Uster. Das Schweizer Team durfte gleich mehrfach jubeln: Tino Polsini und Simona Aebersold gewinnen den Knock-out-Sprint, Fabian Aebersold wird Dritter.
Die drei Läufe – Viertelfinal, Halbfinal, Final – stellten die Athletinnen und Athleten vor grosse Herausforderungen. Im Viertelfinal ging es zuerst in drei unterschiedlichen, nacheinander zu laufenden Schlaufen hoch zur Burg Uster. Im Halbfinal baute Bahnleger Silvan Ullmann eine sogenannte «runner’s choice» ein, die Läuferinnen und Läufer mussten also vor dem Lauf eine von drei Bahnvarianten wählen. Und der Final war gespickt mit diversen Challenges – unter anderem einer Gabelung zum ersten Posten, einer unterirdischen Parkhauspassage sowie verwinkelten Durchgängen durch die Landihalle beim Zielgelände. Sämtliche Rennen waren dank diesen Bahnen ausserordentlich spannend.
Das Schweizer Team dominierte den Knock-Out-Sprint: Simona Aebersold gewann das Rennen bei den Damen, Tino Polsini bei den Herren, wo sich Fabian Aebersold dazu den dritten Rang sicherte. Matthias Kyburz verpasst bei seiner Dernière das Podest als Vierter nur knapp.
Erster KO-Sprint-Sieg für Simona Aebersold
Bereits in ihrem Halbfinal deutete Simona Aebersold ihre Überlegenheit an. Als sie unabsichtlich ein Absperrgitter umwarf, nahm sie sich sogar die Zeit, dieses wieder aufzustellen und qualifizierte sich trotzdem locker für den Final. In diesem war die Entscheidung enger: Mehrmals wechselte die Führung, aber am Ende behielt Simona Aebersold doch die Oberhand. Zweite wurde die Britin Grace Molloy, Dritte die Tschechin Tereza Rauturier. Simona Aebersold berichtet nach dem Lauf: «Ich konnte noch nie zuvor im KO-Sprint gewinnen, deshalb war es mein grosses Ziel, heute gut abzuschneiden. Hier vor Heimpublikum zu reüssieren, ist natürlich der bestmögliche Abschluss dieser Saison.»
Gleich zwei Schweizer auf dem Podium des Herren-Rennens
Der spätere Sieger bei den Herren, Tino Polsini, hatte im Halbfinal ebenfalls einen Schreckmoment: Er stürzte nach der Hälfte der Distanz, qualifizierte sich aber doch fürs Finale. Auch dieses wurde geprägt von vielen Führungswechseln. Am Ende gewann Polsini, vor dem Schweden Max Peter Bejmer und Fabian Aebersold.
«Die anspruchsvollen Bahnen waren auf mich zugeschnitten. Aber am Ende muss auch alles aufgehen und heute hat wirklich alles zusammengepasst», freut sich Tino Polsini über seinen ersten Weltcupsieg. Für Fabian Aebersold ist es das erste Weltcuppodium in einem Einzelrennen. Im Ziel schwärmt er: «Dieser Knock-out-Sprint bot alles, was man sich von einem attraktiven Wettkampf erhofft. Ich hätte nicht erwartet, meinen ersten Einzel-Weltcup-Podestplatz in einem solchen KO-Sprint zu feiern, aber es ist heute super aufgegangen. Für genau solche Momente trainieren wir jeden Tag hart, es ist wirklich wunderschön gemeinsam mit Tino auf dem Podest zu stehen.»
Emotionaler Abschied von Matthias Kyburz
Vierter im Final wurde Matthias Kyburz in seinem allerletzten Rennen als Mitglied des Schweizer OL-Nationalteams. Gleich nach dem Lauf wurde der mehrfache Weltmeister, der künftig auf Marathon setzt, in einer bewegenden Zeremonie von seinen Teammitgliedern, den internationalen Konkurrenten und dem Publikum verabschiedet. «Ich bin extrem dankbar, meine lange OL-Karriere auf diese Weise abschliessen zu können – ich hätte mir nichts Schöneres vorstellen können», so Kyburz.
Für Joey Hadorn und Daniel Hubmann war bereits Endstation im Viertelfinal, während Benjamin Wey, Riccardo Rancan und Timo Suter bis ins Halbfinale kamen. Die Schweizerinnen Deborah Stadler, Lilly Graber, Inès Berger, Corina Hüni und Natalia Gemperle – letztere hatte aufgrund ihrer Fussverletzung mit Schmerzen zu kämpfen – schafften den Sprung in die Halbfinals nicht.
Gesamtweltcup-Sieg für Simona Aebersold
Im Gesamtweltcup stand Simona Aebersold schon vor dem letzten Rennen als Siegerin fest. Natalie Gemperle, vor dem KO-Sprint noch auf Rang 2, fiel wegen ihres frühen Ausscheidens im Viertelfinal auf den vierten Rang zurück. Zweite wurde die Norwegerin Pia Young Vik, vor der Französin Cécile Calandry.
Bei den Herren gewann der Schwede Max Peter Bejmer den Gesamtweltcup, vor Kasper Harlem Fosser aus Norwegen und dem Tschechen Tomas Krivda. Der Tagessieger Tino Polsini sicherte sich noch den vierten Rang, Matthias Kyburz wurde Sechster und Fabian Aebersold Siebter.
Weiterführende Informationen gibt es im IOF Livecenter (Startlisten, Ranglisten, GPS-Tracking, Live Resultate), auf der Veranstaltungswebsite sowie den Kanälen von Swiss Orienteering.
Uster. Orientierungslauf-Weltcup. Knock-out-Sprint. 2.0km, 10 HM, 13 Posten. Männer: 1. Tino Polsini (SUI) 6:47 Min. 2. Max Peter Bejmer (SWE) 00:02 Min. zurück. 3. Fabian Aebersold (SUI) 00:03. 4. Matthias Kyburz (SUI) 00:04. 5. Kasper Harlem Fosser (NOR) 00:04. 6. Tuomas Heikkilä (FIN) 00:04.
Im Halbfinal ausgeschieden: Timo Suter (SUI), Riccardo Rancan (SUI), Benjamin Wey (SUI) Im Viertelfinal ausgeschieden: Daniel Hubmann (SUI), Joey Hadorn (SUI)
Frauen: 1. Simona Aebersold (SUI) 7:38 Min. 2. Grace Molloy (GBR) 00:01. 3. Tereza Rauturier (CZE) 00:02. 4. Pia Young Vik (NOR) 00:03. 5. Cécile Calandry (FRA) 00:05. 6. Hanna Lundberg (SWE) 00:08. 7. Vilma von Krusenstierna (SWE) 00:13.
Im Viertelfinal ausgeschieden: Natalia Gemperle (SUI), Lilly Graber (SUI), Inès Berger, Deborah Stadler (SUI)








